Waldbaden hilft gegen den Corona-Blues

Was hat es eigentlich mit dem Waldbaden auf sich? Woher kommt diese Methode und wie kann sie uns beim Corona-Blues helfen?

Raus aus der lähmenden Corona-Trägheit - und rein in die heilsame Natur

Wir leben in Zeiten großer beruflicher, ökologischer und psychischer Belastungen. Denn der Leistungsdruck im Job nimmt zu, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fordert uns heraus, der Klimawandel schreitet voran. Und darüber hinaus - als i-Tüpfelchen - quälen wir uns seit über einem Jahr durch die Corona-Pandemie, die unseren Bewegungsradius deutlich einschränkt. Wir verfallen in eine Art Trägheit, alles findet in den eigenen vier Wänden statt. Nur zum Einkaufen gehen wir nochmal schnell vor die Tür.

All das bereitet unserem Körper und Geist langanhaltenden Stress. Und Stress ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Epidemie des 21. Jahrhunderts.

Was uns zum Glück keiner verbieten kann ist das Abtauchen in die Natur. Somit wird es mit fortschreitender Beschränkung unserer Freiheit und der zunehmenden Verstädterung immer wichtiger, dass wir uns mit der Natur verbinden und dort wertvolle Zeit verbringen.

Die Japaner haben das Waldbaden erfunden

Dr. Qing Li, ein japanischer Mediziner und weltweit anerkannter Forstwissenschaftler, hat über 30 Jahre die positive Wirkung des Waldes auf unsere Gesundheit erforscht. Deshalb hat er die Shinrin-Yoku-Methode entwickelt.

Shinrin bedeutet auf Japanisch "Wald" und Yoku "Bad". In Japan gibt es ca. 10 Waldtherapiezentren, in denen die Shinrin Yoku-Methode angewandt wird, und 62 zertifizierte Waldbade-Zentren.

Schon in den frühen 1980er Jahren fingen Menschen in Japan an, Waldbaden zu praktizieren. Einfach aus der reinen Intuition heraus, dass es guttut, sich in den Wäldern aufzuhalten. Überdies zeigte eine 1990 durchgeführte Forschungsreise nach Yakushima, einer kleinen japanischen Insel mit dem ursprünglichsten Wald des Landes, dass Waldspaziergänge die Stimmung heben und neue Energie spenden können.

2004 begann Dr. Li ernsthaft zu erforschen, welchen nachweisbaren Zusammenhang es zwischen dem Wald und der menschlichen Gesundheit gibt.

Ermutigende Ergebnisse der ersten Waldbade-Studie von 2006

In Japan wurde mit Hilfe dieser Studie erstmals wissenschaftlich nachgewiesen, dass Waldbaden

  • mehr Energie verleiht,
  • das Immunsystem stärkt,
  • Depressionen, Ängste und Wut lindert und
  • Stress reduziert.

Weiterhin gibt es mittlerweile viele Daten, die beweisen, dass Waldbaden unter anderem

  • den Blutdruck und den Blutzuckerspiegel senken kann,
  • einen positiven Einfluss auf Schlafstörungen haben kann, und sogar
  • die Produktion von Anti-Krebs-Proteinen erhöhen kann.

Waldbaden im Botanischen Garten Solingen

Die Kraft der Bäume

Unsere fünf Sinne spielen beim Waldbaden eine entscheidende Rolle für unser Wohlbefinden. Dabei ist unser Geruchssinn auch mitverantwortlich für die Stärkung unseres Immunsystems.

Die Luft im Wald ist nicht nur sauerstoffreich, sondern auch voller Phytonzide. So heißen die natürlichen Öle, die in Pflanzen enthalten sind und zum Abwehrsystem der Bäume gehören.

In diversen Studien konnte nachgewiesen werden, dass Menschen, die sich in Räumen aufhielten, die mit Phytonziden angereichert waren, weniger gestresst waren. Sie konnten besser schlafen, waren insgesamt entspannter und das Immunsystem war stärker als bei Personen, die diese ätherischen Öle nicht in der Atemluft hatten.

Außerdem hilft uns der Aufenthalt in der Natur, vom ständigen Nachdenken über unsere Probleme loszukommen.

Durch den Wald zu gehen reinigt also unseren Geist und hilft uns beim Denken.

Die Natur fördert unsere Demut beim Waldbaden

Im Kontakt mit der Natur werden wir daran erinnert, dass wir Teil von etwas sind, das größer und mächtiger als wir selbst ist. Infolgedessen nimmt unser Egoismus ab und unsere universelle Dankbarkeit verstärkt sich. Wir fühlen uns angesichts der einmaligen Schönheit und Großartigkeit der Natur besser und dadurch profitiert auch unsere Gesundheit.

Die positive Wirkung von Bäumen auf das seelische Wohlbefinden des Menschen hält länger an als kurzfristige Glücksmomente.

(aus: Die wertvolle Medizin des Waldes von Dr. Qing Li)

Waldbaden ist eigentlich ganz einfach...

... und dazu müssen wir nicht unser gesamtes Leben in den Wald verlagern. Zwei Stunden bewusstes Aufhalten im Wald reicht aus, um positive Effekte zu spüren. Dabei geht es allerdings darum, den Wald mit allen Sinnen aufzunehmen. Nicht im Vorbeijoggen oder beim Gassigehen.

Ein- und Abtauchen in die Welt des Waldes, den Wandel der Jahreszeiten in der Natur beobachten, die Geräusche im Wald wahrnehmen, den Boden unter den Füßen spüren, die Baumrinde ertasten und den Wind auf der Haut fühlen.

Erst wenn wir unsere Sinne öffnen, können wir uns mit der Natur verbinden.

Der eigenen Intuition vertrauen und folgen

Handy und Fotoapparat zuhause lassen. Langsam und ziellos im Wald umhergehen. Dem eigenen Körper und Geist vertrauen und leiten lassen. Die Natur durch unsere Ohren, Nase, Augen, Mund, Hände und Füße eindringen lassen. Das ist Waldbaden!

Und wenn ich in der Stadt wohne, suche ich mir einen schönen Park, in dem ich Waldbaden kann. Das geht genauso gut wie auf dem Land.

Nie ist es wichtiger gewesen, unsere Beziehung zum Wald zu erhalten und zu stärken und uns bewusst zu machen, wie sehr er uns hilft.

(aus: Die wertvolle Medizin des Waldes von Dr. Qing Li)

Und wenn Ihr das Waldbaden unbedingt mal ausprobieren wollt, könnt Ihr Euch zum Bergischen Wald-Coaching anmelden. Ein paar freie Plätze sind noch vorhanden.

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